|
Ich habe dich geliebt und liebe dich noch! Wenn ich, von deinem Anschaun tief gestillt, Schön ist der Anblick der Geliebten, weil selbst ein leidenschaftliches Herz dann immer wieder zufrieden ist: Was braucht man anderes zu sehen? Geliebt zu werden verpflichtet. Wenn auch nicht zu Gegenliebe, so doch zu Achtung und Anerkennung, zumindest jedoch zu schonender Behandlung der tiefen Gefühle des anderen. Die Liebenden schwelgen in Liebkosungen, in Liebesgeständnissen, im Austausch prüfender Blicke. Wenn sie allein sind, finden sie Trost in der Erinnerung an das Bildnis des anderen: Sieht wohl der andere den gleichen Stern, die gleiche schmelzende Wolke, liest er das gleiche Buch, fühlt er die gleiche Rührung, die jetzt mich entzückt? Sie prüfen und wägen ihre liebe, und indem sie kostbare Vorzüge aufzählen: Freunde, Annehmlichkeiten, Besitztümer, entdecken sie frohlockend, dass sie freudig und ohne Besinnen alles dahingeben würden um jenes schöne, jenes geliebte Haupt, dem kein Haar gekrümmt werden darf. ![]() ![]() ![]() |
|
|